Leseprobe
Lautes Scheppern und Poltern in der Wohnung unter Ihnen. Für einen Moment Totenstille. Dann bricht das Gewitter los.
„Du verdammtes Vieh! Boahhhh! Gehst du da runter! Gehst du da sofort runter! Du Mistkerrrrrrl!“
Nein, es ist kein Ehekrach. Es ist Bennie Faltohr, der wieder einmal verbotswidrig auf ein Fensterbrett oder eine Kommode geklettert ist und die Dekoration umgeworfen hat. Diesmal scheint größer Flurschaden entstanden zu sein. Es folgt weiteres Poltern. Kein Zweifel, Bennie Faltohr ist auf der Flucht und sein Hausmensch hinter ihm her.
„Du verdammtes Vieh, ohhhhhh!“
Wieder Scheppern.
„Komm da sofort runter! So-fort!“
Sie wissen nicht so recht, wer Ihnen mehr leid tut, Ihre Nachbarin, die ihr antikes Goldrandporzellan mehr und mehr schwinden sieht, oder der kleine dicke Kater, der eigentlich nur hinter einer verirrten Motte her gerannt war und jetzt nicht wirklich versteht, was das Ge-schrei nun wieder soll. Irgendwie ja doch unfair, die Wohnung mit zerbrechlichem Nippes auszustatten, wenn man Katzen hält. Und so kann man doch nun wirklich nicht mit seinem geliebten Haustier umgehen. Was ist denn das für ein Ton? Unmöglich! So mit seinem Kater umzugehen! Bennielein. Das arme, arme Tier.
Da! Da kracht es wieder! Dann lautes Scheppern.
Ganz in der Nähe.
Das ist … das kommt aus … Hölle und Verdammnis! … das sind die antiken Preßglasgefäße, die von Ihrer Spiegelablage im Bad ins Waschbecken und auf die Bodenfliesen krachen. Das ist … boah! … das ist … hey! … man faßt es nicht! … das ist … oh, boah ey … in Ihrem eigenen Badezimmer!
„Hey, gehst du da runter! Gehst du da sofort runter! So-fort!“
Hund und Sau!